Wir haben uns relativ kurzfristig dazu entschlossen dieses Jahr zur GamesCom zu fahren. Das war so eine typische RxB Impuls Entscheidung in einem Meeting, bevor wir alle in den Urlaub gefahren sind. Dementsprechend chaotisch verlief die Planung. Der Trip selbst war dann aber sehr schön, weshalb wir das in einem kleinen Reisebericht festhalten wollen. Ist ja schon ein Highlight, so eine GamesCom.
Glücklicherweise konnten wir bei Chrissi, dem Bruder einer guten Freundin, schlafen. Das war nicht nur sehr viel günstiger, als jede sonst verfügbare Penne in Köln, es war auch sehr viel schöner! Nach unserer Ankunft in Nippes weit nach Anbruch der Dunkelheit am Dienstag Abend, schickte er uns direkt 'em Golde Kappes' um die Akkus mit Kölsch, und unterwegs dahin, mit etwas Essbarem aufzufüllen. Michi und Richard wussten noch nicht wie das mit dem Kölsch funktioniert, waren aber positiv angetan vom Konzept.
Am nächsten Morgen hatten wir relativ früh einen Termin auf der Messe. Wie man das halt so macht. "Leider" waren wir mit unserer Entscheidung etwas spät dran und hatten uns vorher entschieden ohne Pitch-Deck zur Messe zu fahren, um uns das ganze erst Mal stressfrei angucken zu können. Also war die Terminlage, sagen wir mal, aushaltbar. Dennoch konnten wir über die gesamte Messe viele Leute treffen, die wir mit vollem Terminkalender wahrscheinlich eher nicht getroffen hätten und sind mit unserer Entscheidung im Rückblick sehr zufrieden.
Der Mittwoch verträgt nachträglich das Label "Entdeckertag". Wir liefen wie beim ersten Gang auf den Spielplatz, einigermaßen planlos über die Messe und verliefen uns dank der miserablen Gamescom-App unzälige Male, bis wir merkten, dass sich die analogen Pläne viel besser zur Orientierung eigneten. Unterwegs trafen wir die Freund:innen von "Moonlit Monitors" und Allison Yangjing, mit dem Game "Back to the Dawn" auf der Indie Arena Booth(IAB) vertreten war. Die Indie Area und die Indie Arena Booth wurden über die drei Tage auch so etwas wie unser zu Hause. Alles ist dort so normal und schön, dass wir zunächst gar kein Bedürfnis hatten die anderen Hallen der Entertainment Area zu besuchen. Am Mittwoch Abend trafen wir dann die anderen Studios vom Bayreuther Accelerator Pitch, bei dem Zenker, Paul und Micha im Frühling waren.
Den Donnerstag begannen wir mit einem Spaziergang über den Markt um die Ecke und landeten eher unerwartet in einem türkischen Lokal zum frühstücken. Die Zeit dort hat sich hervorragend dazu geeignet, noch etwas zu regenerieren und das anstehende Meeting (nicht auf der Messe) vorzubereiten.
Auf der Messe angekommen, waren wir alsbald in der Business Area mit Jan Binsmaier verabredet, der uns dieses Jahr als Mentor zur Seite steht und uns mit seiner Perspektive eines großen europäischen Publishers, dabei hilft, herauszufinden, wie wir unsere Ziele erreichen. Überhaupt hat die GamesCom sehr gut dabei geholfen, unseren Blick dafür zu schärfen, was wir wollen und was nicht. Den Abend verbrachten wir mit Allison und ihren Kollegen von der Messe, sowie Chrissi, unserem Gastgeber im "Three Kingdoms", einem chinesischen Restaurant in der Altstadt. Super scharf, aber auch super lecker. Allison hat, wie schon bei unserem letzten Essen in Leipzig, die Bestellung übernommen und uns ein paar schöne Herausforderungen vorgesetzt.
Irgendwo hier ereilte uns dann fast der Schlag, weil der Trip schon wieder fast vorbei war. Freitag 11 Uhr, waren wir mit Friedrich Lüder verabredet, den wir regelmäßig in Leipzig sehen könnten, aber ebenso regelmäßig verpassen. Dieses Treffen hat auf jeden Fall Maßstäbe gesetzt. Friedrich hat uns mit in den "Game"-Stand genommen, wo wir einem heiteren Kommen und Gehen ausgesetzt waren, dass immer wieder neue Gesprächspartner angespült hat. Das war schön.
Dem schloss sich dann noch ein Kurztrip in die Entertainment Area jenseits der Halle 10.2. an und was sollen wir sagen... hui. Die Maskenquote war ja ohnehin eher gering, wobei die IAB auch hier positiv ins Auge gefallen ist. Im Gedränge der Messe fühlten wir uns dann völlig fehl am Platz. Als hätte es Covid-19 nie gegeben. Außerdem: die übliche Gigantomanie großer Publisher, die trotz aller Absagen und geringerer Budgets rieeeeesige Stände aufgebaut haben, die schlussendlich nicht viel mehr boten, als lange Warteschlangen, sowie Lärm um... nicht ganz so viel. Es gab auch überraschend wenig Gastronomie mit vertretbaren Preisen und kaum Bereiche in denen sich die Besucher:innen vom Trubel der lauten Hallen erholen konnten. In den Außenbereichen saßen die Menschen dann einfach auf dem rohen Beton.
Es kann natürlich sein, dass wir als Ersties keinen Plan von der ganzen Sache haben und das alles einfach zu einem gelungenen Messebesuch dazu gehört. Wir waren schon etwas überrascht wie wenig so eine Consumer-Messe am Ende für die Besucher:innen tut.
Für uns hat sich der Trip aber voll gelohnt. Wir haben viele Leute getroffen und sehr viele Eindrücke gesammelt. Das fängt beim Kölsch in der Kneipe an und hört in der hinterletzten Ecke der Entertainment Area auf. Beim nächsten Mal sind wir hoffentlich mit einem eigenen Stand dabei! Bis dahin!